„La Serva Padrona“ – Die Magd als Herrin

Kammeroper von Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736)

Personen

- Doktor Pandolfo (Uberto) (Baßbariton): Enno Kinast

- Zerbine (Serpina), seine Dienerin (Sopran): Katrin Reimann

- Scapin, Bedienter (Stumme Person, Pantomime): Thomas Brieden

 

Mitglieder der Dortmunder Philharmoniker

N.N. – Trompete

N.N. – Trompete

Leitung und Cembalo: Elke Cernysev

 

 

Ort und Zeit

Die Oper spielt in einem vornehmen Haus in einer italienischen Stadt zur Zeit der Uraufführung, also in den 1730er Jahren. Das Grundthema der Handlung entstammt der Commedia dell’arte: Ein reicher alter Tölpel wird von seiner resoluten jungen Dienerin überlistet, ihn zu heiraten. Die Handlung ist gespickt mit Situationskomik und karikaturistischer Typenzeichnung.

 

Erster Teil

Seit Stunden wartet der alte Junggeselle Uberto vergeblich darauf, dass ihm seine Magd Serpina endlich das Frühstück serviert (Arie Uberto: „Aspettare e non venire“). Er schickt seinen Diener Vespone, sie zu suchen. Uberto gibt sich selbst die Schuld an Serpinas Benehmen. Er hatte sie einst als junges Mädchen aufgenommen und wie eine Tochter verwöhnt. Nun weiß sie, wie sehr ihr Arbeitgeber von ihr abhängig ist, und lässt ihn und Vespone dies auch immer wieder spüren. Als sie nun mit Vespone das Zimmer betritt, beschimpft sie diesen, besteht darauf, als Herrin respektiert zu werden, und droht, ihn zu schlagen. Uberto ist ratlos (Arie Uberto: „Sempre in contrasti“). Um Serpinas wachsendem Zorn zu entgehen, kündigt er an, einen Spaziergang zu machen. Doch sie verbietet es ihm – schließlich sei bereits Mittag. Er solle einfach den Mund halten (Arie Serpina: „Stizzoso, mio stizzoso“). Nun platzt Uberto der Kragen. Er beauftragt Vespone, ihm eine Braut zu suchen – selbst ein Ungeheuer sei ihm lieber als Serpinas Regiment. Doch Serpina ist sicher, dass sie selbst die Auserwählte und zukünftige Hausherrin sein wird (Duett: „Lo conosco a quegli occhietti“).

 

Zweiter Teil

Serpina hat einen schlauen Plan ersonnen und Vespone durch Versprechungen auf ihre Seite gebracht. Um Ubertos Eifersucht anzustacheln, gibt sie vor, ebenfalls heiraten zu wollen. Ihr Bräutigam sei der „Capitan Tempesta“ („Hauptmann Ungewitter“). Sie weist Uberto darauf hin, wie sehr er sie vermissen werde (Arie Serpina: „A Serpina penserete“). Während Serpina ihren Auserwählten holt, regen sich in Uberto bereits entsprechende Gefühle (Arie Uberto: „Son imbrogliato io già“). Serpina kommt mit ihrem bedrohlich aussehenden Bräutigam zurück. Dieser ist jedoch kein anderer als der als Soldat verkleidete Diener Vespone. Er spricht kein Wort und beantwortet Fragen lediglich mit Gesten. Serpina erklärt dem alten Hagestolz, dass ihr Liebster eine Mitgift von 4000 Scudi verlange. Ansonsten müsse Uberto sie selbst heiraten, oder Tempesta werde ihn in Stücke hauen. Der alte Uberto gibt auf. Er verspricht, sie selbst zum Traualtar zu führen. Damit hat Serpina ihr Ziel erreicht: Sie wird die neue Herrin. Vespone legt seine Verkleidung ab, und alle sind zufrieden (Duett: „Contento tu sarai“ oder „Per te ho io nel core“).